Wir haben in uralten Akten, Belegen und Ordnern gestöbert und haben mit kitzelnder Nase viel Interessantes gefunden.

Am 11. November 1918 ging der Erste Weltkrieg mit dem lang ersehnten Waffenstillstand zu Ende. Die „Spanische Grippe“ breitetet sich von China über die USA in der ganzen Welt aus. In der Schweiz fielen ihr 1918 fast 25’000 Menschen zum Opfer und etwa 744’000 Menschen erkrankten daran.

Nach dieser schweren Zeit hatte man in Würenlingen das Bedürfnis, einen Samariterkurs durchzuführen und danach einen Samariterverein zu gründen. Es wurden Unterschriften gesammelt und Dr. med. Felber um Unterstützung angefragt.
Am 08. November 1919 wurde dann die Gründungsversammlung abgehalten, über das genaue Vorhaben informiert und ein Vorstand gewählt.

Der 1. von 21 Kursabenden fand bereits am 11. November 1919 im Rest. Rössli (später Rest. Bären) statt, wo dann auch im Januar 1920 die Schlussprüfung zu bestehen war.

Auszug Samariterbuch:
“ Zirka 5 Uhr abends versammelten sich die Teilnehmer in dem bereits für die Schlussprüfung festlich vorbereiteten Rösslisaal. Es erschienen in Vertretung des Roten Kreuzes Her. Dr. Schlatter aus Turgi. Als Vertreter des Schweiz. Samariterbundes und zugleich als Rektor der Schluss-Prüfung erscheint Herr Dr. Keller aus Ober-Endingen. In erfreulicher Weise haben sich auch bereits einige Herren der Behörde aus Hier eingefunden, sowie mehrere Gönner und Interessenten, was auch zur Folge hatte, dass etwa dem Einten oder Anderen Fräulein der Exaministen bange wurde…….“

Nach der Prüfung, die übrigens alle bestanden hatten, gab es ein feines Nachtessen und es wurde bis nach Mitternacht zum Tanz aufgespielt.

Vorstand:
Herr Bächli Hans (Präsident), Herr Schneider Johann (Aktuar), Herr Waldkirch Hans (Vice-Präsident), Fräulein Meier Anna (Kassier), Fräulein Meier Emma (Beisitzer), Fräulein Schifferle Julia (Beisitzer), Herr Meier Adelbert (Beisitzer)

Mitglieder:
Merki Otto, Meier Adelbert, Meier Anna (Betreiber), Meier Rosa (Ronibartlis), Meier Paulina (Bahnfriedli Burris), Suter Marie (Sternenwirtin), Meier Rosa (Schuhmachers), Birchmeier Lina, Birchmeier Emma (Dicken Emil Frau), Schneider Anna (Jean Frau), Frei Ida (Philipe Zürich), Merki Lina (Mülli-Merki Oberdorf), Meier Marie (Melchers), Meier Berta (Ronibartlis, Baldingen), Meier Agatha, Birchmeier Agatha (Schreiner Mathe), Hirt Rosa, Meier Lina (Ronibartlis, Baldingen), Bächli Albert (Affander, Musikbartli), Meier Albert

Ausführlich festgehalten sind auch Vereinsreisen, so z.B. die 2-tägige Reise auf den Pilatus, 1924
Pilatus-Reise Juli 1924

In den Anfangsjahren hatte der Verein immer wieder mit Mitgliederschwund zu kämpfen und die Präsidenten wechselten jeweils nach kurzer Zeit. Oft wurde als Austrittsgrund „zu wenig Zeit“ angegeben. So kam der Aktuar an die Generalversammlung von 19….sogar eine Stunde verspätet, da er noch dringliche Arbeiten zu erledigen hatte.

Es gab aber auch andere Zeiten, in denen der Verein nicht klagen konnte und die Bücher andere Zahlen zeigen, so z.B. 1968:

Aktivmitglieder 41 (18 Damen, 17 Herren, 1 Freimitglied, 5 Ehrenmitglieder)
Passivmitglieder 86
Hilfeleistungen 130
Monatsübungen 15
Feldübungen 3
Blutspender 321 (mit 2 Blutspendeaktionen)